Damit kommen Sie bestimmt nicht gut an
Heute erfahren Sie 8 Smalltalk-Don’ts, mit denen Sie garantiert nicht gut ankommen und lernen, wie Sie diese vermeiden können!
Die Inhalte dieses Artikels sind Teil meines Buches: Smalltalk: Wie introvertierte Menschen Ihre Stärken erkennen und leichter Gespräche führen. Wenn Sie auf meine Homepage gehen, können Sie sich das kostenfreie Download zur Episode herunterladen unter: www.magdableckmann.at/sa68.
Wenn Sie sich das Workbook zum Buch kostenfrei herunterladen wollen, gehen Sie auf www.magdableckmann.at/smalltalk-buch.
Die etwas gekürzte Version dieses Themas können Sie sich hier auch als Podcast anhören or hier auf meinem YouTube-Kanal das Video ansehen:
Ausrutscher vermeiden
Fettnäpfchen beim Smalltalk sind ein breites Feld, weil Sie nie wissen können, wie der oder die andere reagiert. Und unglücklicherweise kann vieles schiefgehen, wenn man Fremde anspricht und mit ihnen in ein Gespräch kommen will.

Dazu möchte ich Ihnen schildern, wie ich selbst bei einem Netzwerktreffen über eine harmlose Frage gestolpert bin: Ich sehe einen jüngeren Herrn den Raum betreten. Wie sich herausstellte, handelt es sich dabei um einen bekannten, internationalen Coach, der hervorragende Vorträge und Semi- nare hält. Kurz: ein Mensch, den ich schon immer einmal treffen wollte. Ich – nichts wie hin, stelle mich höflich vor und frage: »Wie war Ihr Flug?« und er antwortet: »Gut. Sonst wäre ich ja nicht hier!« – Eiskalte Abfuhr! Alles vermasselt. Aber es kam dann doch noch anders. Ich blieb dran, und wir fanden schließlich ein gemeinsames Thema, das wir vertiefen konnten.
Aber hätte es nicht auch anders sein können? Hätte dieser Mann mir nicht auch einfach etwas über seinen Flug erzählen können? Übers Boarding, das Flugwetter? Irgendetwas?
„Mit Generalrezpten kommt man oft nicht weit.“
Sie sehen, mit Generalrezepten kommt man oft nicht weit, aber trotzdem: Es gibt eindeutige Regeln dafür, was man auf alle Fälle vermeiden soll, damit man auf dem eisigen Parkett nicht ins Rutschen gerät – denn das erzeugt Minusgrade 😉
Achtung! Minusgrade: 8 No-Gos
Smalltalk soll die Stimmung heben. Wenn wir bei unserem Temperatur-Bild bleiben, dann sollen die Grade beim Smalltalk ansteigen – durch Lockerheit und ein positives Feeling. Was also gibt es Schlechteres, als über negative Dinge zu reden? Deshalb:
–1°C: Negative Themen
Es gibt kein schlechteres Thema, als unangenehme, pessimistische Nachrichten zu verbreiten, alles schwarz zu sehen oder nur über Krankheiten zu sprechen. Genauso verhält es sich natürlich mit negativen emotionalen Aussagen, die Wut, Zorn oder Ärger ausdrücken. Fazit: Gesprächstemperatur: Ziemlich unterkühlt!

Mein Tipp: Man kann auch negative Dinge meist durchaus positiv formulieren! Hören Sie sich mal zum Vergleich folgende Aussagen an:
„Das weiß ich nicht.“ Besser: „Ich mache mich schlau und melde mich dann.“ Oder: „Da müssen Sie warten.“ Positiver ist: „Bitte gedulden Sie sich etwas.“ Oder: „Dafür bin ich nicht zuständig“ wäre doch viel schöner ausgedrückt: „Dafür ist meine Kollegin zuständig – ich suche sie gleich.“
Hören Sie den Unterschied?
–2°C: Nerven und aufdringlich sein
Nervig oder aufdringlich zu sein (psychisch und physisch!) ist ein absolutes No-Go. Nehmen wir ein Beispiel: Sie sind zur Eröffnung eines neuen Lokals eingeladen. Sie unterhalten sich gerade mit ein paar netten Menschen. Ein flüchtiger Bekannter stürzt auf Sie zu und redet auf Sie ein. Er durchlöchert Sie mit taktlosen, zu tief gehenden, persönlichen Fragen, nimmt Sie vollständig in Beschlag. Eine Nervensäge! Dabei kommt er Ihnen auch körperlich immer näher. Sie weichen einen Schritt zurück – er rückt nach. Sie fühlen sich sogar in Ihrer Intimsphäre gestört. Die Situation wird zur Qual. Die Temperatur ist im Absinken begriffen. Doch Sie wollen den Abend genießen.
Mein Rat: Setzen Sie einen Schnitt. Verabschieden Sie sich, denn in den meisten Fällen realisiert diese Person nicht, wie ihr Verhalten auf andere wirkt. Wie Sie das elegant machen, können Sie ja noch einmal unter »C wie Closing« oder »D wie Dauerredner« nachlesen.
–3°C: Ihrem Gesprächspartner die Zeit stehlen

Gerade bei Kundengesprächen gilt: Seien Sie vorsichtig beim Smalltalk, denn für viele ist Zeit ein kostbares Gut, das niemand zu verschenken hat. Kommen Sie lieber zügig und selbstbewusst zur Sache. Wobei in diesem Punkt eine gute Portion Menschenkenntnis erforderlich ist, denn Menschen reagieren unterschiedlich. Zumindest aber brauchen Sie eine gute Beobachtungsgabe hinsichtlich der Körpersignale Ihres Gegenübers: Eine Ihnen zugewandte Haltung signalisiert eher Interesse. Wenn Ihr Gesprächspartner sich aber von Ihnen abwendet und ein unfreundliches Gesicht macht, wird es Zeit, Schluss zu machen. Beachten Sie das nicht, wird bald Kälte, sprich Funkstille herrschen.
Blog: Körpersprache und Wirkung – 7 Tipps für einen guten ersten Eindruck
–4°C: Sarkasmus, Zynismus und Ironie
Bitte sparen Sie sich Aussagen, die andere als bitteren, bösen Spott betrachten könnten – es sind Gesprächskiller par excellence, die Sie unwiderruflich in Verbindung mit Aggression, Zerstörung und Vernichtung bringen. Und ich nehme an, dass Sie genau das nicht wollen.
Ein wenig anders dagegen verhält es sich mit der Ironie. Eine ironische Bemerkung kann bei Ihrem Gesprächspartner durchaus auch ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Aber auch hier gilt es, vorsichtig zu sein. Ironie kann schnell verletzend wirken, und vielleicht beschleicht Ihr Gegenüber auch das Gefühl, Sie würden ihn ernst nehmen.
Im Prinzip haben alle drei Elemente beim Smalltalk nichts verloren – im Gegenteil, sie werden als »Gesprächsstörungen« bezeichnet, und das Resultat: starker Frost.
–5°C: Den Abend mit Ihrem Handy verbringen

Traurig, aber wahr – in der heutigen Zeit muss ich dieses Thema einfach ansprechen: Beinahe überall, wo ich in letzter Zeit hinkomme, spielt das Mobiltelefon eine Hauptrolle. Tippen, wischen, touchen. Obwohl: Eigentlich freuen wir uns, wenn wir ausgehen – ob ins Gasthaus, in eine Bar oder zu einer Netzwerkveranstaltung – auf neue Bekanntschaften und gute Gespräche. Doch wir sind ständig mit Leuten konfrontiert, die mit Ihrem Handy flirten, anstatt sich ihrem Gesprächspartner zu widmen.
Vielleicht sind diese Leute introvertiert, schüchtern, nervös, trauen sich nicht, mit Unbekannten zu sprechen, jemanden kennenzulernen. Und vielleicht funktioniert das Mobiltelefon in derartigen Fällen auch als Schutzmechanismus. Aber: Jede und jeder muss der Realität ins Auge blicken. Es ist eindeutig kontraproduktiv, wenn sich jemand hinter seinem Telefon versteckt. Leute zu treffen sollte in erster Linie Spaß machen.
„Ihr Mobiltelefon ist keine Krücke.“
Hören Sie also auf, Ihr Handy als Ihre heimliche Krücke zu betrachten, und stellen Sie sich der Person, die neben Ihnen sitzt oder steht, einfach vor, dann kann sich die Eiseskälte, die sich zuvor verbreitet hat, schnell in einen »heißen Abend« verwandeln.
„Eiszeit in der Kommunikation“

Apropos Schüchternheit und Technologie: Es gibt mittlerweile zahlreiche Studien, die der Frage nachgehen, ob Internet, Mobiltelefon und soziale Medien unsere Sozialkompetenzen verkümmern lassen. Und ob Schüchterne dadurch noch schüchterner werden. Diese Sorge ist nicht neu. Auf der ersten internationalen Konferenz über Schüchternheit, die im Jahr 1997 von der Britischen Psychologischen Gesellschaft in Wales organisiert wurde, referierte Philip Zimbardo, Psychologieprofessor von der Universität in Stanford, über seine Beobachtungen, dass die Zahl der Menschen, die sich selbst für schüchtern halten, von 40 auf 60 Prozent gestiegen sei – und das innerhalb eines Zeitraums von etwas mehr als 20 Jahren, als er seine Forschungen über Schüchternheit begonnen hatte. Die Schuld gab er den neuen Technologien wie Handys und E-Mails. Er sprach schon damals vom Eintreffen einer »neuen Eiszeit« in der Kommunikation.
Manche seiner Befürchtungen haben sich mittlerweile mehr als bewahrheitet – Einsamkeit und mangelnde soziale Kontakte verschlimmern das Problem der Schüchternheit. Auf der anderen Seite jedoch können gerade Mobiltelefon und Computer für schüchterne Menschen auch ein Hilfsmittel sein, um neue Kontakte zu knüpfen. Man spricht in diesem Zusammenhang vom »Schüchternheitsparadoxon«. Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, googeln Sie einmal im Internet nach »Selbsthilfegruppen für Schüchterne« – es gibt sie sowohl in Deutschland als auch in Österreich.
–6°C: Witze auf Kosten anderer sowie sexistische Witze

Über Humor lässt sich bekanntlich streiten, aber Witze, die auf Vorurteilen und Stereotypen basieren, sind nur lustig, wenn man selbst nicht betroffen ist. Gleichzeitig bringen sie die Betroffenen auch zum Schweigen, selbst wenn sie dazu lachen – denn wer ist schon gerne ein Spaßverderber? Und ja, es gibt natürlich Frauen, die beispielsweise über die berühmten Blondinenwitze lachen können. Aber finden sie es wirklich witzig? Vielleicht machen Sie ja aus der Not eine Tugend, und gute Miene zum bösen Spiel. Noch viel schlechter schaut es aus, wenn Witze auf Kosten von Männern gehen. Die finden das nämlich gar nicht lustig, sondern reagieren meist sehr sensibel – soll heißen: frostig.
Blog: Humor und Smalltalk
–7°C: Jammern, nörgeln und andere ausrichten
Seien wir ehrlich: Niemand will mit ewigen Nörglern und Meckerern zusammen sein, oder mit Menschen, die alles schlechtreden oder über andere tratschen. Weder im Freundeskreis noch im Berufsleben. Solche Leute stehen schnell allein da – in der Kälte. Wärme bringen nur jene, die positiv in die Zukunft blicken, die überlegen, wie etwas geht, und nicht, wie es nicht geht. Das sind die Macher, die Innovativen, die Umsetzer.

Beobachten Sie sich einmal selbst: Achten Sie darauf, wie Sie sprechen, mit welcher Motivation, und welche Aussagen Sie treffen. Verkneifen Sie sich jegliche negative Bemerkung über Personen oder die jeweilige Ver- anstaltung. Denn Sie wissen nie, wer wen kennt und wer mit wem verbunden ist. Bestes Beispiel: »Der zweite Vortrag heute war besonders schlecht.« – »Na ja, der Vortragende war mein Mann … «
Falls das Gespräch in eine derartige Richtung verläuft, halten Sie sich zurück und versuchen Sie, wieder auf eine positive Ebene zu kommen. Die Temperatur wird es Ihnen danken!
–8°C: Auf Ihre Körpersprache vergessen
Im menschlichen Zusammenleben spielt nonverbale Kommunikation eine zentrale Rolle: Auch wenn Sie gerade sprechen, ist es nicht nur wichtig, was Sie sagen, sondern auch was Ihr Körper, Ihre Gestik und Ihre Mimik ausdrücken. Sitzen oder stehen Sie locker da, haben Sie ein Lächeln auf den Lippen, halten Sie mit Ihrem Gegenüber Blickkontakt? Oder sind Sie verkrampft, spielen Sie mit Ihrem Handy oder etwas anderem und schauen in der Gegend herum, sodass Ihr Gesprächspartner glaubt, Sie seien nicht an seinen Ausführungen und an ihm interessiert?
Ihre Körpersprache ist extrem wichtig! Versuchen Sie zu relaxen, ruhig und positiv zu bleiben, schauen Sie Ihr Gegenüber an. Und vergessen Sie nicht auf ein ehrliches Lächeln, dann wird bald die Sonne scheinen und die Grade werden sommerliche Höhen erreichen! Mehr dazu vor allem im Kapitel »W wie Wirkstoff Wirkung«…
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Last but not least…
Wenn alle Stricke reißen und ein Gespräch nicht nach Ihren Vorstellungen verläuft, wenn Sie in eine Falle tappen, dann seien Sie nett zu sich selbst. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, denken Sie drüber nach, warum und was schiefgegangen ist, und betrachten Sie das Ganze als eine Übung fürs nächste Mal. Wie heißt es doch so schön: »Aus Fehlern kann man lernen!« Und niemand macht den gleichen Fehler noch einmal, was soviel bedeuten soll wie: Dann klappt’s auch mit der Temperatur!
Welche No-Gos kennen sie? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Ich freu mich auf Ihre Kommentare! Viel Erfolg!
Wollen Sie mehr Erfolgsrezepte erfahren? Dann besuchen Sie eines meiner Seminare oder bestellen Sie sich das Smalltalk Buch – ich freu mich auf Sie! Und vergessen Sie nicht, auf www.magdableckmann.at/sa68 zu gehen und sich das Übungsblatt herunter zu laden 🙂
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